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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 121

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 108. Der I. Koalitionskrieg 1793—1797. 121 zwischen Brüssel und Lüttich März 1793) und brachten ganz Belgien wieder in ihren Besitz. Der französische Feldherr Dumouriez trat aus Furcht vor den Jakobinern zu den Feinden über. Tie Preußen überschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Brann-schweig Eroberungen aus dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die französische Republik, in welcher zudem der Bürgerkrieg tobte, war gefährdet. Ter Weg nach Paris stand den Alliierten offen. 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger nützten die Energncher Bor-errnngenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an Franzose» 1794. gegenseitigem Vertrauen und die Zustände in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrängten (§ 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preußischen Königs nach Osten. Wirkten so die Verhältnisse lähmend aus die Operationen der Verbündeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlfahrtsausschuß entstammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jonrdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, führten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jonrdan siegte bei Flenrns (südöstlich von Brüssel) über die Österreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichegru machte einen kühnen Angriff auf Holland. Er führte seine Truppen im Dezember 1794 über die mit Eis bedeckten großen Ströme, unterwarf in knrzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhängige Batavische Republik (Bataver, die frühesten Bewohner des Landes). 4. Solche Erfolge veranlaßten die Preußen, sich trotz ver- Separatfriede zu » » , » löcijcl 1795 schiedeuer Siege (bei Kaiserslautern) über den Rhein zurückzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und außerdem von tiefem Mißtrauen gegen Österreich erfüllt war, fo trat er in Unterhandlungen mit Frankreich und schloß im April 1795 den unrühmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mörs, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natürliche Grenze Frankreichs. Ter größte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde für neutral erklärt. Tie Franzosen versprachen, eine für diesen Zweck festgestellte sogenannte Demarkationslinie nicht zu überschreiten. Der Baseler Friede spaltete Deutschland in einen nördlichen und einen südlichen Teil, hob somit die Reichseinheit tatsächlich auf und vernichtete, indem er Österreich auf einige Zeit die Wacht am Rhein überließ, alle Sympathien, welche Preußen in Süddeutschland

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 32

1874 - Erlangen : Deichert
32 §• 17—18. Alte Geschichte, x—476 nach Chr. urig in Klöstern (in Aegypten durch Pachomius um 350; im Abendlande durch Benedict von Nursia bei Benevent; j 543). In der Kirche entstanden Lehr-streitigkeiten (besonders über den Arianismus; Laug-uung der Gottheit Christi), die durch Syuodeu und Concile (das erste allgemeine Concil zu Nicäa 325) beseitigt werden sollten. Während so in den Gegenden, wo das Christenthum zuerst Eingang gefunden, die Kirche dem Verfall entgegen gieng, erblühte ein neues Glaubensleben im Westen bei den urkräftigeu germanischen Völkern. — Kirchenschriftsteller: (griechische) Athanasius f 373, Chrysöstomus f 407; (lateinischej Ambrosius j 397, Hieronymus (Vulgata) j 420, Augustinus t 430. 5. Die Germanen (— Männer des Wurfspeeres?) oder Deutschen (die Volksthümlicheu. einander Deutlichen) gehören zur indogermanischen Völkerfamilie (§. 2). Ihre Wohnsitze: theils westlich (wie die Tribocker, Nemetcr, Bataver u. a.), größtenteils aber östlich des Rheins bis zur Donau und dem schwarzen Meer, der Weichsel, der Nord - und Ostsee. In Norddentschland die sog. sächsischen Völkerschaften (wie die Friesen, Cimbern, Tentönen, Sachsen, Cherusker u. a.), im Halbkreis um dieselben, im Süden und Osten, die suevi-schen (wie die Chatten, Hermunduren, Markomannen, Longobarden, Burgunder, Angeln, Vandalen u. a.). Tacitus („Germania") rühmt der Deutschen kräftige Körpergestalt und ihre guten Sitten; ihre Hauptbeschäftigung war Jagd und Krieg; Hauptfehler: Trunk und Spiel. Die Freien hatten ein festes Eigenthum (Alod), die Adeligen größeren Grundbesitz; die Hörigen dienten um ein Lehnsgut (Feod), die Knechte waren leibeigen. Zu Kriegen wurden die

3. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 31

1791 - Erlangen : Bibelanst.
31 ~ Y^\ 2. Disthum Cöftnitz/ hat viel Weinbau/ Holz und treibt Schiffarth auf dem Bodenfte. M ö r s b u r A am Bodeusee ist die Bischöfliche Residenz. g.probsteyellw attgen/fürstl. Abteyenkemp- t e N/ L i n da u) B u ch au, und St. Vlasii haben nichts merkwürdiges, als daß im letztem viel hölzerne Uhren verfertigt werden. Die Einwohner auf dem S ch w a r z- waid ernähren sich mit Holzhandel und Spinnerei). 4, Herzogthum W r rte m b e r g. Der Landesherr ist Carl Eugenius / geb. 1728/ kathol. Religion/ die Einwohner des Landes aber sind fast alle evangel. luthe- risch/ am Nekarfluß/ der nichtweit von der Gegend, wo dre Donau entspringt/ entsteht/ durch die Flüsse Enz/ Fils und andere verstärkt wird/ und bey Mann- heim in den Rhein geht/ groß 200 Ouadratmeilen/ Einwohner 600020, wird fast von einer Reihe von Bergketten umschlossen, unter denen der Schwarzwald gegen Westen wegen feiner hohen Lage und dicken Wal- dungen am merkwürdigsten ist. Ueberhaupt haben die Gebürte in Deutschland den Vorzug, daß sie mit Wal- dungen besetzt sind. Am Schwarzwalde haben noch die Fürsten von Fürsienberg und der Markgraf von Baden Antheil. Das Land ist unter die fruchtbarsten und schön- sten in Deutschland zu rechnen. Salz ausgenommen, werden die zürn Unterhalt des menschlichen Lebens noch- wendigen Produkte im Ueberfluß und in Vollkommenheik erzielt. Von dem Getreide wird vieles nach der Schweiz ausgeführt. Flachs und Hans wird zu Garn und Lein- wand verarbeitet/ womit nach der Schweiz/ Elsas und den Niederheinischen Ländern gehandelt wird. Obst ist in einer solchen Menge/ daß davon Obst.!.ein odex Eider gemacht wird. Wein wird in die benachbartem Länder/ Schweiz und Bayern, auch nach Holland und

4. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 55

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Bayerische Geschichte. I. Abschnitt, 554 911. 55 die Alemannen unterworfen hatte, vereinigten seine Nachfolger in Anstrasien nicht nur einen Theil Thringens (Ostfranken) mit dem Frankenre'iche, sondern auch den Bajnwariern zwangen sie die frn-tische Oberherrschaft auf (um 536; s. . 36, 1). Doch behielten diese ihr Land und ihre Gesetze unter eigenen Herzogen. Damals begrenzten der Lech und die Enns das Land der Bajn-warier im Westen und Osten; im Sden reichte es bis zum Msse Nocius oberhalb Trient, im Norden, im sog. Nordgau, bis zur Red-nitz, dem frnkischen Jura und dem Fichtelgebirg. 3. Die Bajnwarier whlten ihren Herzog aus der Familie der Agi- 55-_7<,8 lolfingcr Derselbe hatte seinen Sitz in Regensburg. Er berief Bayern unt-r die Freieu des Volks zum Landtag. Die auf demselben gefaten Be-bcn ^Ifin: schlsse galten als Gesetze des Landes. Der Herzog war der oberste Richter des Volks im Frieden, der oberste Anfhrer im Kriege. Ihm untergeben waren die Grafen, die Obmnner der Grafschaften oder Gaue, denen wieder der Zehntgraf oder Obmann der die Hundert-schasten und Gemeinden untergeordnet war (s. . 20, 1). 4. Garibald I.*) (554595), der lteste der historisch beglaubig-ten Bayernherzoge, .trachtete bereits nach Befreiung von der Oberherr-schaft der Franken. Er verbndete sich daher mit den Feinden derselben, den Longobarden, an deren König Antharis er seine Tochter Theodolinde vermhlte (. 35, 5). Deshalb soll er von den Fran-ken abgesetzt und deu Bayern ein neuer Herzog Tassilo I. (595610) gegeben worden sein. Unter Garibald Ii. (610640) wurden aus Anordnung des frnkischen Knigs Dagobert die bayerischen Gesetze in lateinischer Sprache (leges Bajuwariorum) aufgezeichnet (625) und darnach das Volk der Bajnwarier gerichtet; auch half der Frankenknig den Bayern zur Besiegung der Bayerns Grenze bedrohenden Avaren. 5. Unter den schwachen Nachfolgern Dagoberts (f 638) machten sich auer den Thringern und Alemannen auch die Bayernherzoge wieder lngere Zeit unabhngig, nmlich Theodo I. (640680), unter welchem der frnkische Glanbensbote Emmeram (oder H eim er am) *) Die Herzoge aus demhause deragi- , Gleichzeitige Regenten lolfinger. ] des Frankenreiches: Garibald I. 554-595. j a) Die Merowiuger. Theodo's Ii. Shne: Theodobald 702712, | ftal 687. Theodobert 702724, Grimoald 702 | Hausm.karlmartell 714-741). 725 (t 729). I d) Die Karolinger. Hgibert, Theodoberts Sohn, 725737. I Pipiu d. Kl. (741) 752 768. Odilo (Hugiberts Sohn?) 737- 748. | Karl d. Gr. 768814. Tassilo Ii. 748788. Tassilo I. 595610. Garibald Ii. 610640 Theodo I. 640680. Theodo Ii. 680717. Chlotar I. f 561. Chlotar Ii. f 622. Dagobert f 638. (Hausmeier Pipin von Hcri-

5. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 19

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
. 18. Die ltere deutsche Geschichte. I. Periode, 486. 19 Ii. Deutsche und bayrische Geschichte. X. Die ltere deutsche und bayrische Geschichte bis zur Grn-duu.q des deutschen Reiches im Vertrage zu Verduu, 843 u. Chr. a. Deutsche Geschichte. Erste Periode. Z)ie lteste Zeit is zur Grndung des Jrankenreichs, 486 n Ghr 18. Das alte Deutschland. 1. D en tschland oder Germanien, wie die Rmer das Land nnsrer Vter nannten, war vor 1900 Jahren, als zum ersten Male Rmer dasselbe betraten, ein rauhes, unwirthbares Land, voll nnge-henrer Smpfe, Waldungen und der Strecken. Sein Umfang war weder durch natrliche noch durch politische Grenzen genau bestimmt. Im Allgemeinen bildete die Nord- und die Ostsee die nrdliche, die Weichsel die stliche, das schwarze Meer und die Donau die sdliche, der Rhein die westliche Grenze. Nach Casars (. 15) Angabe erstreckte sich das herzynische Waldgebirg in einer Lnge von 60 und einer Breite von 9 Tagreisen von den Alpen nordwrts durch das Land, umfate also alle, jetzt gesonderte Namen fhrenden Wlder und Gebirgszge von den Alpen bis zum Teutoburger Wald und dem Harz und von dem Schwarzwald bis zu den Karpathen. Von den deutschen Flssen werden bei den rmischen Schriftstellern die meisten erwhnt, wie Donau (Dantibius), Rhein (Rhenus), Elbe (Albis), Weser (Visurgis), Oder (Viadrus), Weichsel (Vistula) it. a. Ueber die lteste Zeit des deutschen Landes und Volkes erhalten wir erst durch rmische Schriftsteller einige Kunde, wo sie die erste Berhr-ung der Rmer mit den Deutschen durch die Zge der Cimbern und Teutonen (. 14 u. 23) erwhnen. Nhere Nachrichten gibt uns dann Julius Csar (. 15 u. 24), der selbst die germanischen Grenzen berschritt, mit Deutschen kmpfte und der Germaniens Beschaffenheit und Bewohner Erknndigungen einzog. Drftig sind wieder die Nach-richten der die Kmpfe der Rmer mit den Germanen zur Zeit des Augustus (. 16 it. 25). Dagegen gibt uns Taeitus um 100 nach Chr. (. 17, 4) in seinem Bchlein ,,Germania, der Lage, Sitten und Völker Deutschlands" (de situ, moribus, populisque Germaniae) eine eingehendere Beschreibung unseres Landes und Volkes auf Grund dessen, was er in frheren Schriftstellern gefunden oder durch mndliche Nachrichten von Rmern und Deutschen erfahren hatte. Erst mehrere Jahrhunderte spter versuchen germanische Schriftsteller (wie der Gothe Jornandes um 550, Gregor, Bischof von Tours f 595) und Zwar in lateinischer Sprache die Schicksale ihres Volkes zu erzählen (Sammlung von G. H. Pertz, monumenta Germaniae historica). 2) Von Natnrprodncte n Deutschlands bewunderten die Rmer in den groen Waldungen vor allem die ungeheuren Eichen. Dort 2*

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 54

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
54 40 41. Die ltere deutsche Geschichte. Ii. Periode, 4f6843. alten zeichneten sich noch besonders aus: die zu Herren-Chiemsee (seit ?82), Hirschau, Reichenau, Corvey a. d. Weser, Weienburg im Elsa und Prm bei Trier. 5. Unter Ludwig dem Frommen grndete der hl. An schar (-j- 865), der Apostel des Nordens, aus dem Benedictinerkloster Corvey 831 das Erzbisthum Hamburg (bald mit Bremen vereinigt) und erwarb sich groe Verdienste um die Ausbreitung des Christentums in Dnemark und Schweden. Zur Zeit Karls d. Gr. bestand noch ein eintrchtiges Verhltni zwischen der hchsten weltlichen, der kaiserlichen, und der hchsten geistlichen, der ppstlichen. Gewalt in der Christenheit, Doch wurde dasselbe nach Karls Tod schon dadurch gestrt, da in dem Streite zwischen Ludwig dem Frommen und seinen Shnen der Papst auf die Seite der Shue sich stellte. b. Bayerische Geschichte. Erster Abschnitt. Bayern unter den Agilotfingern und unter den /iarolingern, 554911 41. Die Bajuwarier. Die ersten Agilolfingcr. I. Tie Altbayern und die deutschen Oesterreicher stammen von den B ajnw ariern. Dies ist der gemeinsame Name fr die iu das Land zwischen den Alpen und der obent Donau (von Augsburg bis Wien) zur Zeit der groen Vlkerwanderung aus Bhmen eingewanderten Markomannen und die mit ihnen verbndeten gothischen Stmme der Rugier, Heruler, Schiren und Turcilinger (. 32, 2, 3). Die nrdlichen Nachbarn der Bajuwarier waren die Hermunduren oder Thringer, welche von der Donau nordwrts bis zum Sachseulaud wohnten, die westlichen die Alemannen am Oberrhein, und weiter rheinabwrts die Franken. Der Name Bajuwarier t Bajoarier ober Bojoarer > kommt von dein in den letzten .vier Jahrhunderten vor Christo zwischen Bhmen und den Alpen wohnenden celtischen Volksstamm der So {er, von welchen auch der Name Beheim oder Bhmen abstammt (. 22, 5, b). In Bhmen wurden die Bojer durch die Markomannen verdrngt, in dem Laude zwischen der Donau und den Alpen wurden sie durch ihre sittlichen Nachbarn, die Geten ober Gothen, vernichtet. Die Endung Wrter bezeichnet die Bajuwarier entweder als die Baren oder Waren d. i. Inhaber des frheren Bojerlandes, ober Bajuwarier ist nur die vollere Namensform jr die im Volke gebrauchte Form Baigira ober Baiere (vgl. den Vlkernamen Chatten ober Chat-tuarier). Demnach stnb die Bayern nicht etwa celtischen, sonbent acht germanischen Ursprungs, was auch ihr Dialekt beweist, dessen Eigenthmlichkei-ten bis zum Gothischen hineinreichen." 2 Nachdem Chlodwig, der Grnder des groen Frankenreichs, schon

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 26

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
26 . 2223. Die ltere deutsche Geschichte. I. Periode, 486. weiter nrdlich an der Ostsee, die letzteren spter mit den Sachsen verbunden. Nach Taeitus gehren auch die mit den Germanen nur im Allgemeinen verwandten Aest^er (Esthen) im Bernsteinlande an der Ostseite des baltischen Meeres zu den Sueven. Im Sden wohn-tcu: die Hermunduren, nrdlich der obern Donau im heutigen Franken und Thringen; die Norisker in der jetzigen Oberpfalz; die Markomannen zwischen Rhein, Main und Donau, spter in Bh-men; die Qu ad eu an der mittleren Donau; die Lygier an der mitt-leren Weichsel; die Gotheu, die man auch als einen besonderen Vl-kerstamm gerechnet hat, wohnten zuerst an den Ufern der Weichsel, spter nahmen sie den Osten Germaniens ein von der Ostsee an der Weichsel und Oder bis zum heutigen Schlesien; zu ihnen zhlen auch die Heruler, Rngier (Insel Rgen), Tureilinger und Schiren, die au der Ostsee, die Burgunder, die weiter sdlich zwischen Oder und Weichsel, und die Vandalen, die am Nordabhange des Riesengebirges wohnten. 5. Tcitus rechnet zu den Sueven auch deu uordischeu Stammzweig der Germanen, nmlich die auf der seandinavischen Halbinsel wohnenden Sinonen und Sitonen d. i. die Schweden und Norweger, sowie die dortigen Ganten oder Gothen. Endlich gehren auch die Dnen zum germanischen Stamm, ein Volk seandinavischen Ursprungs, das sich erst im . Jahrhundert nach Christus auf der cimbrischen Halbinsel und den Inseln des^ Beltes bildete und spter mit den Norwegern und Schweden zusammen Normannen genannt wurde. a. Nach Tacitus leiten die Deutschen ihre Herkunft von Man Nu s, dem Sohne des Gottes Thuisko, ab. Des Maunus Shne sjngo, Ermin und Isko) seien die Stammvter der nach ihnen benannten Hauptstmme der Germanen: a) Jngven (Ingaevnes) im germanischen Tieflande an der Kste der Nord- und Ostsee. 2) Herminen (Herminnes), die oberdeutschen Völker bis zur Donaugrenze, also Cherusker, Chatten, Hermunduren, Markomannen, Ouadeu u. A. 3) J-skv en (Iscaevnes oder Istaevnes) zwischen Jngven und Her-minen, entweder die Volksstmme am Rhein oder wahrscheinlicher die weiter stlich bis zur Elbe und Weichsel wohnenden Stmme; wozu dauu noch 4^ die Hillven (Hillaevines , von hellu Fels) oder Felslnder, die Bewohner Scandinaviens, kommen. b. In den jetzt deutschen Lndern sdlich der Donau wohnten vor der Zeit des cimbrischen Zuges (. 23) celtifche Völker, vornmlich die Helvetier vom Oberrhein bis Bhmen und stlich von diesen die Bojer, welche auch dem Lande Bhmen, Bojoliemum, den Namen geben. Spter erscheint im sdlichen Deutschland der germani-sche Stamm der S u e v en (Schwaben), während die Helvetier (Schweiger) sich in ihre spteren Wohnsitze in den Alpen zurckzogen Die Rmer unterscheiden: Helvetien am Oberrhein, Vindelicien zwischen Jller und Inn, Ratten im heutigen Tirol und Graubnden, Nori-cum stlich vom Inn bis in die Gegend von Wien, noch weiter st-sich Pannonien, das heutige Ungarn.

8. Geographie des Königreichs Bayern - S. 3

1884 - Erlangen : Deichert
Das Königreich Wayern. Lage, Größe und Grenzen. Das Königreich Bayern, der zweitgrößte Staat des am 18. Januar 1871 neu aufgerichteten deutschen Reiches, liegt in Süddeutschland und besteht aus zwei durch Württemberg, Ba- den und Hessen getrennten Teilen, einem größeren, östlichen, und einem kleineren, westlichen. Der östliche Teil, das Hauptland, bat 1270 Quadrat- Meilen, der westliche, die Pfalz, 108 Q.-M. Flächeninhalt; der Gesamtflächenraum von Bayern beträgt sonach 1378 Quadrat- meilen. Das Hauptland grenzt gegen Osten und Süden an Österreich (Böhmen, Oberösterreich, Salzburg; Tyrol, Vor- arlberg) und an den Bodensee, gegen Westen und Norden an Staaten des deutschen Reiches (Württemberg, Baden, Hessen; Preußen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen- Coburg-Gotha, Reuß jüngere Linie, Königreich Sachsen); die Pfalz grenzt östlich an Baden (Rhem), südlich an das Reichs- land Elsaß-Lothringen, westlich an Preußen, nördlich an Hessen. §• 2. Gebirge. A. 3nt Hauptland. 1) Züge der Alpen, von Westen nach Osten streichend, etwa 6 — 10 Stunden breit und 70 Stunden lang, ganz im Süden Bayerns; man unterscheidet a) die Algäuer Alpen zwischen Bodensee und Lech mit dem Hochvogel (2590m) und dem Grünten (1750m); l*

9. Geographie des Königreichs Bayern - S. 5

1884 - Erlangen : Deichert
— 5 — B. In der Ml). Den Westen der Pfalz durchzieht von Süden nach Norden die Hardt, die nördliche Fortsetzung der Vogesen, mit dem Kalmit (680m); an ihrem Nordende liegt der Donnersberg (690m); das südwestliche Gebirgsland der Pfalz hat den Namen Westrich. §- 3. Ebenen. A. Im Hauptland. 1) Die schwäbisch-bayerische Hochebene zwischen Alpen und Donau, Jller und Salzach, mehrfach von Hügelreihen durchzogen, mit einzelnen Bergen z. B. dem Peißenberg und sumpfigen Strecken, Moose oder Riede genannt; in ihr unterscheidet man wieder besonders a) das Lechseld, südlich von Augsburg, zwischen Lech und Wertach; b) die Ebene von München bis Freising, 7 Stunden lang und eben so breit, von der Isar durchströmt; c) die Ebene von Regensburg donauabwärts bis Ost er- Hofen, Bayerns Kornkammer; 2) das Ries in Schwaben um Öttingen und Nördlingen; 3) die Hochebene der Oberpfalz zwischen Böhmerwald, Fichtelgebirge und fränkischem Jura; 4) die fränkische Terrasse zwischen Tauber und Rednitz, Steigerwald und schwäbischem Jura mit fruchtbaren breiten Thälern, wie demaifchgrund, dem Altmühlgrund und anderen. B. In der Pfah. Den Osten der Pfalz zwischen dem Rhein und der Hardt nimmt die Pfälzer Rheinebene, auch Vorderpfalz ge- nannt, ein. §- 4. Flüss e. A. Im Hauptland. I. Die Donau; sie entsteht in Baden aus der Vereinigung zweier Bäche, der Brigack und der Brege, und ergießt sich

10. Geographie des Königreichs Bayern - S. 7

1884 - Erlangen : Deichert
— 7 — heißt der Fluß Nab, nimmt die Vils vom Jura auf und mündet oberhalb Regensburg; 4) der Regen; er entsteht aus dem Zusammenfluß mehre- rer vom Böhmerwald kommender Bäche, vornehmlich des schwarzen und des weißen Regens, fließt zuerst westlich, dann südlich und mündet gegenüber von Regens- bürg; 5) die Jlz aus dem Böhmerwald, gleichfalls durch den Zu- sammenfluy mehrerer Bäche gebildet; sie mündet bei Passau dem Inn gegenüber. Ii. Der Main, ein Nebenfluß des Rheins; er entsteht aus der Vereinigung des vom Jura kommenden roten und des am Ochsenkopf entspringenden weißen Mains westlich von Kulmbach, durchfließt in großen Windungen, den Steigerwald süd- lich und den Spessart nördlich lassend, Ober- und Unterfranken, verläßt hinter Aschaffenburg Bayern und geht bei Mainz in den Rhein. Seine wichtigeren Nebenflüsse sind: a) Links oder von Süden her: 1) Die Rednitz; sie entsteht bei Georgensgmünd ans dem Zu- sammenfluß der von Westen kommenden fränkischen und der von Süden kommenden schwäbischen Rezat, nimmt rechts bei Fürth die Pegnitz vom Jura und bei Forchheim die Wiefent, weiter nördlich unterhalb Forchheim links die Aisch auf und mündet hinter Bamberg; durch den Lud- wigs- oder Donau-Main -Kanal ist sie mit der Alt- mühl verbunden; 2) die Tauber; sie kommt aus dem kleinen Taubersee in Württemberg, durchfließt das westliche Mittelfranken und mündet bei Wertheim in Baden. b) Rechts oder von Norden her: 1) Die Jtz vom Thüringerwald; sie gehört nur in der zweiten Hälfte ihres Laufes Bayern an, wo sie eine Strecke weit die Grenze zwischen Ober- und Unterfranken bildet; 2) die fränkische Saale vom Haßberg, einem Bergrücken im Nordwesten von Bamberg; sie durchfließt Unterfranken im Osten der Rhön und geht bei Gemünden in den Main.
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